Am 14. und 15. Oktober hieß die JavaScript-Konferenz RuhrJS im Bochumer Zentrum für IT-Sicherheit JavaScript-EntwicklerInnen und Interessierte willkommen.
Dafür, dass die TeilnehmerInnen sich jederzeit auf eine schnelle und sichere Internetverbindung verlassen konnten, sorgte erneut rrbone und so kamen wir ebenfalls in den Genuss von vielen inspirierenden Talks rund um das Thema JavaScript.
Im Nachgang hatten wir die Gelegenheit mit Madeleine Neumann, der Haupt-Organisatorin der RuhrJS, ein kurzes Interview zu führen, in dem sie uns erzählte, wie es überhaupt zu einer JavaScript-Konferenz in Bochum kam, warum verlässliches WLAN auf Konferenzen so wichtig ist und wie ihre Erfahrung als Konferenz-Organisatorin ihren Blick auf andere Konferenzen verändert hat.

Ohne dich würde es die RuhrJS gar nicht geben. Wie kam es zu der Idee einer Konferenz für JavaScript-EntwicklerInnen im Ruhrgebiet?

Die Idee für die RuhrJS ist auf einer PottJS entstanden. Als ich das Thema bei 9elements übernommen habe, habe ich recht schnell festgestellt, dass die Plätze für die PottJS immer am ersten Tag fast alle weg sind. Der Platz ist meist auf ~50 Personen begrenzt. Ich bin zu Sebastian Deutsch gegangen und habe ihm von der Idee erzählt, dass wir doch auch mal eine Konferenz im Ruhrgebiet auf die Beine stellen könnten. Nach mehrmaligem Zusichern, dass ich mir sicher bin, dass ich es schaffe das Ding auf die Beine zu stellen, durfte ich mich ans Werk machen, die erste RuhrJS zu planen.

Als Konferenz-TeilnehmerIn sieht man ja meist nur das „fertige Endprodukt“, also die Konferenz. Hat sich dein Blick auf andere Konferenzen dadurch verändert, dass du nun auch weißt, wie es „hinter den Kulissen aussieht“? Oder gab es andersrum Dinge, die dir als TeilnehmerIn bei einer Konferenz nicht so gut gefallen haben und auf die du bei der Organisation der RuhrJS dann besonderes Augenmerk gelegt hast?

Ich denke, seit ich die RuhrJS selbst organisiere, bin ich geduldiger bei Abläufen geworden auf anderen Konferenzen. Vieles erscheint nicht mehr ganz so schlimm wie vorher (wenn eine Schedule ggf. nicht eingehalten wird o.Ä.). Jede Verzögerung hat ihre Gründe.

Auf manchen Konferenzen geht mir der Umgang mit dem Code of Conduct auf den Keks. Ich war auf zwei Konferenzen, die zwar einen CoC hatten, dieser aber meiner Meinung nach nur ein Lippenbekenntnis war. Von ableism über schlechte Witze über die nicht programmierenden Ehefrauen war alles dabei. Beim Gespräch mit den Organisatoren wurde es abgewunken mit: „Ach, der hat doch nur ein Witzchen gemacht“. So etwas macht mich persönlich wütend. Normalerweise bin ich selbst nicht sehr empfindlich was so etwas angeht und ich mache meinen  Mund auf. Jedoch ist nicht jede so wie ich. Viele kommen nach solchen Aktionen nicht wieder, weswegen ich ein besonderes Augenmerk auf den Code of Conduct gelegt habe und dass dieser auch von einem Team durchgesetzt wird.

Wie schon im vergangenen Jahr durfte sich auch diesmal wieder rrbone um eine Versorung der Konferenz-BesucherInnen und SpeakerInnen mit schnellem und leistungsfähigen WLAN kümmern. Warum ist eine verlässliche WLAN-Infrastruktur aus organisatorischer Sicht so wichtig bei einer Konferenz?

Über was wird am meisten auf Twitter und den anderen sozialen Medien gemault wenn es um Konferenzen geht? Richtig: Schlechtes WLAN. Man wird mittlerweile wütend, wenn eine Webseite länger als eine Sekunde braucht um zu laden. Man stelle sich jetzt vor, 250 Menschen mit jeweils min. zwei Geräten möchten online gehen und die WLAN-Struktur lässt es nicht zu oder die Leitung ist so lahm, dass einfach nichts mehr geht. Für mich persönlich ein Supergau. Umso glücklicher bin ich über das rrbone-Team und die großartige Leistung. Das einzige Gemaule was ich gelesen habe auf Twitter in diesem Jahr war, dass wir nicht genug Bandbreite nutzen.

– Wir bekennen uns schuldig im Sinne der Anklage.

Bei der RuhrJS gibt es einen ausführlichen und verbindlichen Code of Conduct. Zudem hebt ihr euch von anderen Konferenzen ab, in dem ihr es schafft, besonders viele weibliche Speakerinnen für eure Konferenz zu gewinnen. Wie können es auch andere OrganisatorInnen schaffen, ihre Konferenzen und insbesondere Panels diverser zu gestalten?

Ich habe sehr viel Zeit auf Youtube verbracht und mir Talks von unterschiedlichen Personen angeschaut (ca. 14 Stunden oder sogar mehr). Ich habe nach Möglichkeiten gesucht, die Personen zu kontaktieren und habe ausführlich beschrieben, warum ich es mir wünschen würde, dass diese Personen einen Call for Paper einreichen. Nicht mehr und nicht weniger.

Die RuhrJS fand dieses Jahr zum zweiten Mal statt. Wie sieht dein Resümee aus? Und darf auf eine dritte RuhrJS gehofft werden?

Das Trello-Board für 2018 ist bereits erstellt. Ich bin mit 2017 sehr zufrieden. Ich höre auf die kritischen Stimmen und versuche im nächsten Jahr noch einige Sachen zu verbessern, aber Alles in Allem waren die meisten Stimmen sehr positiv und das stimmt mich sehr glücklich.

Und zum Schluss: Ist so eine Konferenz nur etwas für Profis auf dem Gebiet JavaScript?

Nein, ich finde Konferenzen sind perfekt für Leute die gerade mit dem Thema JS anfangen möchten. Vielleicht versteht man in den Talks nichts oder nicht viel, aber es sind sehr viele versierte und hilfsbereite Leute vor Ort die einem die richtigen Mittel an die Hand geben können um mit dem Coden anzufangen.

Wir bedanken uns bei Madeleine Neumann für das Interview und freuen uns schon jetzt auf die RuhrJS 2018!